Kurzbiografie

Ly (das war ihr Wunschname) wurde am 12.03.1912 in Chemnitz geboren. Sie verstarb im August 2010 im Alter von 98 Jahren.
Sie stammte aus einer armen Arbeiterfamilie. Die Mutter verstarb, als Ly 6 Jahre alt war.
Der Vater Richard Neumann und der Bruder Willy waren Mitglied der KPD und Ly wurde von Kind auf proletarisch erzogen.
Mit 9 Jahren wurde sie Mitglied im Jung-Spartakusbund und nahm an der ersten kommunistischen Jugendweihe 1926 in Chemnitz, im Marmorpalast, teil und wurde als Mitglied in den KJVD aufgenommen.
Sie bekam nach 8 Jahren Volksschule eine Arbeit in einer Handschuhfabrik – Geld für eine weitere Ausbildung hatte die Familie nicht. Im KJVD war Ly in die Unterbezirksleitung Erzgebirge/Vogtland gewählt worden und in der Org-Abteilung tätig. 1929 trat sie der KPD bei und war in ihrer Zelle Kassiererin und stellvertretede Vorsitzende.
Ab 1933 arbeitete Ly illegal weiter und erfüllte Aufgaben der Partei gegen den Faschismus. Ihre Arbeit als Platzanweiserin in mehreren Lichtspielhäusern der Stadt nutzt sie für die illegale Arbeit. 1934 wurde ihr Bruder verhaftet; Ly entging damals der Festnahme und konnte durch Wohnungswechsel unerkannt bleiben. 1936 heiratete sie den parteilosen Theaterarbeiter Kurt Epperlein. 1938 wurde Sohn Peter geboren. Oft wurde ihre Wohnung für illegale Treffs der Widerstandsgruppe Schneider und Müller/Winter der KPD genutzt. Ihr Mann war bei der Wehrmacht.
1944, im Oktober, erfolgte (durch Verrat) die Verhaftung der gesamten Widerstandsgruppe - 33 Personen - und Ly wurde zuletzt im Zuchthaus Waldheim inhaftiert. Es erfolgte im April 1945 die Anklage als Vorbereitung zum Hochverrat und die Verurteilung zu 3 Jahren Haft.
Am 7. Mai 1945 wurden die noch lebenden Gefangenen von der Roten Armee befreit und Ly ging wieder zurück nach Chemnitz. Ihr Gesundheitszustand war sehr schlecht.
Sie stellte sich aber der Stadt zur Verfügung, arbeitete mit bei der Volkssolidarität und 1947 bis 1950 war Ly Stadtverordnete und Schöffin am Bezirksgericht. 1950 wurde sie wegen des schlechten Gesundheitszustandes von allen Aufgaben entbunden und 1953 Invalide. 1957 nahm sie eine Tätigkeit im Rat des Stadtbezirkes VI als Sachbearbeiterin auf. 1962, wieder schwer erkrankt, musste sie die Arbeit aufgeben.
Von der Gründung bis zur Auflösung war sie Kreisvorstandsmitglied der VVN und arbeitete später ehrenamtlich in der Stadt VdN. 1967 wurde Ly VdN Rentnerin. Ab 1974 bis 1989 arbeitete sie aktiv im Bezirkskomitee der antifaschistischen Widerstandskämpfer Karl-Marx-Stadt. Sie bekam für ihre antifaschistische Tätigkeit einige Auszeichnungen verliehen.
 Am 18.August 2010 verstarb Ly Epperlein im Seniorenheim ProVita in Chemnitz. Die sterblichen Überreste wurden auf dem VVN-Friedhof in Chemnitz, Reichenhainer Str. beigesetzt.

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